In unserem Podcast sprechen wir mit Menschen kreativer Ideen, innovativen Konzepten und Querdenkern. Zu Gast ist Doreen Böhmer, Gründerin von HanMa – grüne Naht.
Doreen gestaltet unter ihrem Label HanMa Alltagsgegenstände, die von den Meisten von uns heute in einer Plastikversion verwendet werden. Dazu gehören Verpackungen wie Brottaschen und Frühstücksbeutel zum Mitnehmen.
Das vollständige Interview könnt ihr auch als Podcast hören.
Wir sind auf HanMa aufmerksam geworden durch generellen einem Umdenken, was ein Leben ohne Plastik betrifft. Unter ihrem Label HanMa produziert Doreen nachhaltige Verpackungsmaterialien, die nicht nur gut aussehen, sondern auch Spaß machen zu benutzen. Man sieht sofort, dass diese liebevoll durchdacht sind.
Ich freue mich sehr, dass sie uns ein paar Fragen zu ihrem Startup beantwortet.
Was war der Auslöser, der Startschuss für dein Label HanMa?
Meine Schwester hat ihren Brotbeutel verbummelt. Ich nähe schon seit Jahren Kinderklamotten und Kindersachen. Daraufhin habe ich ihr einen Brotbeutel genäht, habe ihn selbst ausprobiert und war total begeistert. Dann habe ich meine Familie bestückt, die war auch begeistert davon. Und dann habe ich gedacht, gut, davon müsste man mehr machen und andere Produkte. Damit bin ich wiederum zu meiner Schwester gegangen, denn ich brauchte ja einen Namen für meine Sachen. Ich wollte, dass man meine Produkte wieder erkennt. Meine Schwester kam gleich mit der Idee HanMa – wie handgemacht bzw. hand made oder wie die Anfangsbuchstaben meiner Kinder Hannes und Marie. Mit dem Namen hatte ich meinen Startpunkt, meine Erleuchtung: super jetzt habe ich einen richtig guten Namen – HanMa grüne Naht mit meinen Kindern verbunden. Ich liebe meine Produkte und möchte, dass viele plastikfrei einkaufen.
Deine Geschäftsidee ist also aus der Mitte entstanden?
Ja, genau. Jeder hat dazu beigetragen meine Schwester, meine Familie.
Erzähle uns doch noch etwas über deine Produkte und welche Ideen dahinterstecken bzw. wie sie von deinen Kunden genutzt werden?
Mit den Brottaschen hat alles angefangen, das lief sehr sehr gut. Dann ging es weiter mit den Bem-Taschen, wo kleine Brote hineinpassen. Der Begriff Bemme kommt aus Berlin bzw. aus dem Osten, wo ich herkomme und hat somit noch eine weitere Verbindung. Dann ging es weiter mit Kaffeefilter, es hat mich immer gestört Kaffeefilter kaufen zu müssen. Oder Geschenkebeutel zu Weihnachten zum Beispiel, die kann man dann wenden und anders weiterverwenden. Oder Abschminkpads, also all das was man wiederverwenden kann, was man normalerweise wegschmeißt. Im Prinzip gestalte ich das was ich selber brauche und mir einfällt; Mensch das geht doch auch anders, das möchte ich nicht mehr kaufen und wegwerfen sondern immer wieder benutzen.
Was ist dir wichtig, wenn man an die Auswahl der Materialien deiner Produkte denkt?
Die Stoffe müssen zuallererst mich selbst ansprechen. Dann kommt es auch besser rüber, wenn man die Produkte selber wiederverkauft. Sie sollten natürlich hochwertig sein, Biostoffe am Besten regional bzw. europäischen Ursprung mit kurzen Wegen. Es soll kein hoher CO2 Verbrauch entstehen und zumindest einen Ökotest Standard haben. Das ist mir sehr wichtig, weil die Stoffe in Berührung mit Lebensmitteln kommen.
Hast du ein paar Tipps für unsere Zuhörer, wie wir am besten im Alltag Plastik sparen können? Auf Instagram haben wir sehen können, dass du Kastanien zum Waschen verwendest.
Ja, klar. Ich versuche an allen Ecken und Enden Plastik zu sparen. Als allererstes kann man beim Einkauf darauf achten beim Obst und Gemüse diese auszuwählen, die nicht in Plastik eingepackt sind. Durch die attraktive Gestaltung für Kinder gehen diese sehr gerne mit ihren Beuteln einkaufen, statt Obst und Gemüse in Plastik zu packen. Und genau das ist der Sinn und Zweck, die Leute dort abzuholen auch Spaß am Plastiksparen haben.
Efeu zerhackst du, weichst es ein in Wasser für ca. 15 min. ein, gießt den Sud durch ein Sieb und nutzt es für deine Waschmaschine. Oder du nimmst die Blätter, packst sie in einen kleinen Beutel und gibst dies mit in den Waschgang rein.
Kastanien sind etwas aufwendiger, man muss sie erst sammeln, zerschreddern und gut trocknen. Die getrockneten Kastanien ebenfalls in Wasser für 15 min quellen lassen, den Sud durch ein Sieb abgießen und in die Waschmaschine geben.
Das sind wirklich tolle Tipps und ich hoffe, da kommen noch mehr. Lass uns doch auf die wirtschaftliche sowie nachhaltige Seite von HanMa einen Blick werfen, was ist dir persönlich wichtig?
Ich bin erst seit einem halben, dreiviertel Jahr mit meinem Startup unterwegs und das erste was ich im Kopf hatte war, wo kaufe ich meine Stoffe, wie handle ich? Daher möchte ich auch meiner Umwelt wieder etwas zurückgeben, daher spende ich für jeden genähten Artikel 50 Cent und gebe diese an andere Umweltunternehmen weiter. Bisher konnte ich zwei Bäume pflanzen und 50 qm Regenwald langfristig kaufen, um diesen zu schützen. Das einfach nur mit der Hilfe der Leute, die meine Produkte kaufen!
Was hast du für die Zukunft geplant?
Jede Menge! (lacht) Ich überschlage mich gerade. Gerade wenn man neu startet, dann kommt vieles auf einen zu was man alles machen möchte. Habe große Ziele und möchte eine Internetseite machen, wo man viele nachhaltige Produkte einkaufen kann. Ziel ist es die Menschen zu animieren, aufzuwecken bzw. anzustupsen, darüber nachzudenken, ob sie jetzt Plastiktüte verwenden, lieber Papier oder anderes nachhaltiges Material.
Vielen Dank für den Einblick in deine Geschäftsidee, wir werden dir in jedem Falle weiterhin folgen unter Instagram unter HanMa grüne Naht. Herzlichen Dank, dass du uns besucht hast.
Anmerkung der Redaktion:
Hinsichtlich der aktuellen Situation sind die Brotbeutel zum Herüberreichen an der Brottheke nicht angebracht. Durch ihren multifunktionalen Einsatz können, diese andere Aufgaben beim Einkauf oder auch zu Hause übernehmen. Dekorativ und aus Designersicht gedacht sind sie allemal.
HanMa unterstützt zur Zeit die Produktion von Mundschutz im privaten Bereich.